Jedes Team braucht einen König

Jugendseminar_201606_01Am 24.06.2016 startete das Seminar „Kommunikation ganz anders – was kann der Nachwuchs für den Nachwuchs tun“ in Königswinter. Die längste Anreise dauerte knapp zehn Stunden, wohingegen fast zwei Stunden aus Essen nicht der Rede wert waren. Da dies mein erstes und auch sicher nicht letztes Seminar war, war ich froh über den tollen Empfang.

Das Hotel war in einer ruhigen Umgebung und in den Zimmern konnte man es gut aushalten. Geplant war, dass wir uns alle zum gemeinsamen Abendessen in dem hauseigenen Restaurant treffen sollten, jedoch war dies aufgrund von diversen Staus nicht gänzlich möglich. An Verpflegung hat es in keinem Punkt gemangelt. Nach einer kurzen namentlichen Vorstellung kam man gut ins Gespräch, gerade die Autobahnsituation und die zur Zeit spannende EM machten das Reden fast selbstverständlich. Auch als kompletter GdS-Neuling fühlte ich mich sofort wohl.

Das Motto „WIR kommt weiter“ wurde auf diesem Seminar sehr lebendig. Wir hatten die Möglichkeit, die vorhandene Kegelbahn zu benutzen, entschieden uns aber dagegen, da sich die tropische Hitze schon im Sitzen bemerkbar machte. Also setzten wir uns auf die Terrasse und verbrachten den Abend noch mit interessanten Gesprächen über die verschiedensten Themen und man merkte, dass gegebene Unterschiede, wie zum Beispiel das Alter, überhaupt keine Rolle spielten, da man als Mensch ohne Vorurteile akzeptiert und angenommen wurde.

Jugendseminar_201606_02Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück direkt um neun Uhr im Plenum los, beginnend mit einer Vorstellungsrunde. Es fiel direkt auf, dass auch hier das Motto zum Programm wurde, denn neben den allgemeinen Fragen gehörte auch diese hinzu: „Was macht mich glücklich?“. Antworten wie: „Mich mit Freunden treffen“ wurden explizit hinterfragt und das ehrliche Interesse unserer Seminar Leiterin, Ricarda König, wurde deutlich. Außerdem wurde auf das Frage-Antwort-Spiel konsequent verzichtet, sondern vielmehr Wert auf einen respektvollen Austausch gelegt.

Da, eingeschlossen mir, viele neue neugierige GdS-Mitglieder vor Ort waren, war die folgende Vorstellung der Gewerkschaft eine Bereicherung.
Was bedeutet eigentlich Gewerkschaft? Dieser Frage widmeten wir uns, genauso wie mit den Zielen der GdS. Im Anschluss wurden wir gebeten, die GdS auf einen Punkt zu bringen. Die Antworten waren genauso vielfältig, wie die GdS auch. Jede individuelle Antwort beschrieb die GdS aus dem jeweiligen Interessenstandpunkt nahezu perfekt.

In einer Gruppenarbeit mit neuen Gesichtern lernte man die anderen Teilnehmer besser kennen. Vier mal mussten Gedanken gesammelt werden zu Themen wie : Ziele der Mitglieder. Auch hier wurde der persönliche Aspekt nicht außer Acht gelassen und der Weg jedes einzelnen Anwesenden zur GdS wurde thematisiert. Anschließend stellten die Gruppen ihre Ergebnisse vor. Erstaunlich war, wie das eigene Wissen im Endeffekt lückenlos von der Gruppenleistung ergänzt wurde.

Jugendseminar_201606_04Die Gruppen wurden wieder neu eingeteilt und ein Top 10 Ranking sollte erstellt werden. Die Frage hierzu: „Was ist für mich dabei drin?“.
Eine Gruppe entschied sich dafür, zehn Punkte ohne Wertung über Wichtigkeit zu erfassen, da Ihnen jeder Punkt gleich wichtig erschien. Die Leistungen der GdS können auch kaum in eine Wertungs-Reihenfolge gebracht werden, da jeder, wie vorher schon im Raum besprochen, persönliche Beweggründe hat, um in die GdS einzutreten. Daraus lässt sich auch erkennen, dass das große Angebot dieser Gewerkschaft auf jeden Rücksicht nimmt und die Bedürfnisse der Mitglieder zu verstehen weiß.
In einer weiteren Übung wurde das schauspielerische Talent gefragt, die Zugübung. Es wurde viel gelacht, als der Gegenüber eine komplett abweisende Haltung dem engagierten GdS-Mitglied entgegen brachte. Unhöflich zu sein fiel offensichtlich schwer, in Anbetracht der sympathischen Teilnehmer.
Im Rahmen der theoretischen Kommunikationsmodelle besprachen wir das 4-Ohren-Modell. Die anknüpfende Übung brachte den einen oder anderen ins Schmunzeln, da nicht alle mit dem erwarteten Ergebnis endeten und doch mehr auf einem Ohr hören als auf den anderen, was eine Überraschung für jeden war.

Schon nach einem halben Tag fühlte es sich an, als ob man sich nicht erst gerade kennengelernt hatte, was bei den meisten der Fall war.

Jugendseminar_201606_03Weiter ging es mit dem Aufbau von und der Vorbereitung für Gespräche, auch für persönliche. Hier wurden viele individuelle Situationen der Teilnehmer geschildert und Ricarda König stand mit Rat beiseite. Angeknüpft daran war die „Zahnbürsten“ Gruppenübung. In dieser galt es, als Verkäufer durch Fragen den tatsächlichen Kundenwunsch in Erfahrung zu bringen, was kaum einem gelang, da die Zahnbürste zu einem Malgerät umfunktioniert werden sollte.
Abschließend wurde eine Frage versucht gemeinsam zu beantworten: Was macht einen Menschen charismatisch?

Die Zeit war wie im Flug vergangen und durch die vielen Pausen mit Obst, Keksen und Kuchen war der Hunger auf das Abendessen noch nicht aufgekommen. So saßen wir beim Kaffee zusammen und warteten auf das Signal vom Magen. Mittlerweile war die Stimmung familiär und wir haben den Abend mit einem kühlen Bier ausklingen lassen.

Das folgende morgendliche Frühstück stärkte uns für den letzten Teil des Seminars.
Nach allgemeinem Smalltalk widmeten wir uns der Einwandbehandlung. Am Anfang wurde angefragt, ob wir dieses Thema intensivieren könnten und viele Fragen wurden durch alternativantworten beantwortet.

Zum Abschluss wurden wir gebeten, das Seminar zu reflektieren und zusammenzufassen. Zur Überraschung aller Teilnehmer wurde erst jetzt bewusst, wie viel WIR in diesen gemeinsamen Stunden geschafft hatten, und dabei auch noch richtig Spaß hatten.

Zu den Sätzen, welche uns eingebrannt bleiben würden gehörten: "wer fragt der führt", "WIR kommt weiter" und auch "joa, es war schön", was das Wochenende auf den Punkt bringt.
Außerdem haben wir gelernt, humorvoll zu diskutieren und zu reden, und an Diskussionsstoff gab es genug! Schwierige einreden nahmen überraschende Wendungen und trotz des immer schlechter werdenden Wetters erhaschten wir ein bisschen Sonne für ein Gruppenfoto. Auch ohne Sonne haben wir viel gelacht, was wacher als jeder Kaffee gemacht hat. Das Seminar war mit Leben gefüllt, es wurde sich Zeit für Fragen genommen und die Theorie wurde immer sofort in die Praxis umgesetzt.

Ich denke, dass ich für alle Teilnehmer sprechen kann, wenn ich sage, dass wir uns früher oder später wieder sehen werden, auch gerne mit noch mehr neuen Gesichtern! Denn der klügere gibt zwar nach, "aber wenn immer die klügere nachgeben, regieren die dummen".

Text: Tabea Hahne

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