Nur noch rund 100 Tage bis zur lang ersehnten Abschlussprüfung, dann haben wir es endlich geschafft und starten als Sozialversicherungsfachangestellte in unsere berufliche Zukunft. Doch dieser Gedanke erweckt nicht nur Vorfreude, sondern auch Unsicherheit, Druck und bei dem ein oder anderen auch die gefürchtete Prüfungsangst.

Die Angst zu versagen kann nun unser größter Feind sein. Wie wir unsere Ängste besiegen und uns bestmöglich auf unsere Prüfungen vorbereiten, all das war Thema im GdS-Seminar „Fit für die Prüfung“ vom 4. bis 6. Februar 2022 in Königswinter- Thomasberg. Mit unserer Seminarleiterin Bianca Zuther und unserer Dozentin Sabine Behrendt stand das Wochenende ganz unter dem Motto „Tue, was du fürchtest, dann stirbt die Furcht einen frühen Tod“.

In pandemiebedingt leider kleiner Runde hatten wir uns aus ganz Deutschland zusammengefunden, um möglichst viele Tipps und Tricks für die schriftliche und mündliche Abschlussprüfung zu erhalten. Doch es stellte sich schnell heraus, dass uns Sabine und Bianca nicht nur gute Vorbereitungsmöglichkeiten an die Hand gegeben haben, sondern auch den Mut und das Vertrauen in uns selbst zu neuem Leben erweckt haben.

Bereits am ersten Seminartag haben wir uns offen und ehrlich ausgetauscht und unsere Sorgen und Ängste im Plenum vorgestellt und besprochen. Und siehe da: Wir sind alle gleich und haben mit den gleichen Unsicherheiten zu kämpfen. Wir sind nicht allein – nur Mut, wir können es schaffen, wie so viele andere vor uns.

Doch wie besiegen wir unsere Ängste und wie bereiten wir uns vor? Den Umgang mit Prüfungsstress und hilfreiche Tipps für eine gute Vorbereitung haben wir an unserem zweiten Seminartag erarbeitet. Wir haben Konzepte für Lernpläne und mögliche Lernhindernisse besprochen und uns gegenseitig Hilfestellungen gegeben, wie wir diese in Zukunft überwinden werden. Wir können auch mithilfe von Entspannungstechniken lernen, ruhiger zu werden, damit sie uns nicht aus der Bahn werfen (zum Beispiel bei einem Black-out).

Doch bei all der Vorbereitung und den hilfreichen Tipps und Tricks, wie wir unsere Prüfungen bestmöglich bestehen, ist uns eines besonders klar geworden: Die Angst und Nervosität sollen nicht besiegt, sondern akzeptiert werden. Sie sind normale Gefühle, jeder von uns hat sie schon einmal gefühlt. Wir sind keine perfekt getakteten Maschinen – wir sind Menschen mit Fehlern und Fehler sind da, um gemacht zu werden. Perfektionismus steht uns und unseren Fähigkeiten nur im Weg.

Mit diesem Gedanken gingen wir selbstsicherer an unser neues Thema heran: die mündliche Prüfung. Wie sollte der erste Eindruck sein? Worauf achten die Prüfer? Wie steige ich am besten ins Gespräch ein oder wie beende ich es? Dank Bianca und Sabine wissen wir nun die Antwort. Wir haben anhand eines kleinen „Knigge“ und der Anwendung der richtigen Kommunikation (KIVA-Formel) gelernt, wie eine Prüfung theoretisch aussieht, um Erfolg zu haben.

Wie wir die erlernte Theorie in die Praxis umsetzen, haben wir an unserem dritten Seminartag erfahren. Anhand von Fallbeispielen haben wir eine mündliche Prüfung simuliert und uns anschließend gegenseitig ein konstruktives Feedback gegeben.

Was habe ich gut gemacht? Wo kann ich mich verbessern? Auffällig war, dass wir uns selbst schlechter eingeschätzt haben, als uns die anderen bewerten würden. Deshalb kann auch hier wieder nur gesagt werden: Nur Mut, denn das Wissen der letzten drei Ausbildungsjahre liegt in uns. Wir werden erfolgreich sein.

Wir danken Euch, Bianca und Sabine, für ein unvergessliches Wochenende voller Tipps, Tricks, inspirierender Gespräche und dem ein oder anderen Goldbären, der sich mit uns auf den Heimweg gemacht hat.

Michele Lüdtke