Unter den Anwesenden waren neben der fünfköpfigen Bundesjugendleitung die Landesjugendleitungen bzw. deren Stellvertretungen und natürlich „Gewerkschaftsneulinge“. Zum Seminarauftakt hat unser Bundesjugend-leiter Konstantin Herbst erste Grußworte an alle Teilnehmenden gerichtet und noch mal die Bedeutung dieses Seminars für unsere Jugend erläutert.

Anschließend gab es eine etwas andere Vorstellungsrunde. Alle Teilnehmenden durften sich anhand eines Überraschungs-Ei-Spielzeugs vorstellen. Dies hat die gesamte Stimmung von Anfang an sehr gut aufgelockert, sodass es direkt weiter mit der Vorstellung der dbb-Jugend gehen konnte. Aufgrund des parallel stattfindenden Bundesjugendausschusses (BJA) – was das genau ist, erfahrt Ihr demnächst – der dbb-Jugend konnte leider kein Vertreter persönlich anwesend sein. Leon Hitzer aus der Bundesjugendleitung hat hier stellvertretend den Part als BJA-Mitglied übernommen.

Im weiteren Verlauf haben alle Landesjugendleitungen über die Herausforderungen ihres Ehrenamtes als auch ihren Einsatz für die jungen Mitglieder der letzten Jahre berichtet.

 

Schwierige Situation

Den Abschluss des ersten ­Seminartages bildete der GdS-Bundesvorsitzende Maik Wagner als Ehrengast der Veranstaltung. In seinem Grußwort an die Jugend ging Maik Wagner auf die aktuelle Lage ein, speziell auf das, was uns alle zurzeit bewegt: die steigenden Kosten aufgrund der hohen Inflation als auch die Bewältigung der Energiekrise.

Hierbei wurde unser Bundesvorsitzender sehr deutlich – die Entgeltgruppen als auch die Erfahrungsstufen der Jugend sind in der Regel geringer und belasten uns in der aktuellen Lage besonders. Um unter anderem diesen Aspekt auszugleichen, hat sich der GdS-Bundesvorstand darauf verständigt, die Auszahlung des Krisengeldes aus dem dritten Entlastungspaket der Bundesregierung in Höhe von einmalig 3.000 Euro steuer- und beitragsfrei schnellstmöglich bei den Arbeitgebern der Sozialversicherung zu fordern.

Um seinen Redepart optimal abzuschließen, stellte sich Maik Wagner den Fragen der jungen Teilnehmenden. Und hier appellierte der Bundesvorsitzende noch mal an uns alle: „Sagt Eure Meinung – bringt Euch ein!“ Mit diesen Worten endete der erste Seminartag und wurde noch mit einem Besuch in der „Oase“ am Alexanderplatz abgerundet.

 

Spannender Einblick

Der zweite Seminartag ist mit einem weiteren Ehrengast gestartet: dem GDL-Bundesvorsitzenden Claus Weselsky. Es war uns eine Freude, Claus Weselsky bei uns in Berlin begrüßen zu dürfen. Dies war keine Selbstverständlichkeit, denn beim parallel stattfindenden BJA der dbb-Jugend in Hannover war seine Anwesenheit ebenfalls erwünscht. Die dbb-Jugend musste jedoch mit einer Videobotschaft vom Kollegen Weselsky vorliebnehmen, während wir ganz in seinen Worten vor Ort versinken durften.

Claus Weselsky hat uns einen spannenden Einblick hinter die Kulissen von Arbeitskampfmaßnahmen der GDL gegeben und deutlich gemacht, dass die Berichterstattung der Medien teilweise nicht das widerspiegelt, weshalb wirklich erkämpft wird, sondern die Gewerkschaft ins schlechte Licht stellt, um so negative Schlagzeilen zu produzieren. „Diese verkaufen sich einfach besser. Gewerkschaftlich ist dies jedoch nicht optimal, denn hierdurch wird der Mut der Arbeitnehmer geschwächt, sich an den Kampfmaßnahmen zu beteiligen, oder schlimmer noch, sich gewerkschaftlich zu organisieren“, so Kollege Weselsky.

Ebenso wie Maik Wagner hat uns auch Claus Weselsky die Möglichkeit eingeräumt, unsere Fragen an ihn zu stellen, und ist mit uns in die direkte Diskussion gegangen. Viele Worte werden allen Teilnehmenden auf jeden Fall noch lange nach dem Seminar in den Köpfen bleiben. Dann sind die Landesjugendleitungen mit frischer Motivation in ihr satzungsmäßiges Landesjugendleitertreffen mit der Bundesjugendleitung gestartet, während den „Einsteigern“ durch unseren Kollegen Gert Bellmann von der GdS-Geschäftsstelle Nord-Ost die Grundlagen der Gewerkschaftsarbeit nähergebracht wurden.

Kreativer Workshop

Anschließend durften die Teilnehmenden selbst aktiv werden. In einem Workshop unter dem Motto „Von der Couch in die GdS“ haben sie sich am Freitag und Samstag Gedanken über die zielgerichtete Ansprache von jungen Nachwuchskräften gemacht. Dabei haben sie reflektiert, aus welche Beweggründen sie selbst Mitglied geworden sind.

Unter Anleitung von GdS-Bundesvorstandsmitglied Oliver Bönecke, seines Zeichens Dozent und Kommunikationstrainer, wurden aus diesen Gründen und Argumenten gemeinsam Bilder, Texte und Videos entwickelt, die speziell für die aktuellen sozialen Medien gedacht sind. Am Ende des Workshops, der allen auch viel Spaß gemacht hat, stehen ganz konkrete Ergebnisse, die sich sehen lassen können und nun von der Bundesjugendleitung in den nächsten Tagen veröffentlicht werden.

Das Motto des Workshops spiegelte auch die Themen der Landesjugendleitersitzung wider. Hier wurde über die aktuelle Lage gesprochen und wie konkret gehandelt werden kann. Dazu wird nun kurzfristig eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich noch im Oktober trifft, um sich tiefergehend mit der Kommunikation der GdS-Jugend als auch der GdS an sich nach außen zu befassen.

Zum Abschluss des zweiten Seminartages ist die GdS-Jugend in den Berliner Untergrund abgetaucht. Mit dem Berliner Unterwelten e. V. ging es in zwei verschiedenen Führungen für 90 Minuten durch die Bunker von Berlin. Somit ist der zweite Tag geschichts- trächtig zu Ende gegangen.

 

Dankbarer Abschied

Nachdem am Samstagvor­mittag die Ergebnisse des Workshops mit Oliver Bönecke fertiggestellt wurden und die Landesjungendleitersitzung beendet worden ist, durften wir einen weiteren für die GdS sehr wichtigen Gast begrüßen: Nach vielen Jahren der Zusammenarbeit und unzähligen ­super Präsentationen im Rahmen des Einsteigerseminars hat uns Henrike Kaesler von der Geschäftsstelle Nord-Ost in diesem Jahr das letzte Mal vor ihren wohlverdienten Ruhestand die Ehre erwiesen.

Henrike Kaesler hat sowohl den Einsteigern als auch den Landesjugendleitungen Aktuelles aus den Tarifgeschehen in der Sozialversicherung berichtet. Dabei ist sie auf die „Neuen Arbeitswelten“ durch Digitalisierung, die Mobilität, Eingruppierungen, Einkommensrunden und das Tarifeinheitsgesetz eingegangen. Alle Teilnehmenden waren am Ende sehr begeistert darüber, so weit in dieses Themenfeld der Gewerkschaftsarbeit eintauchen zu dürfen. Wir sagen: „Danke, Henrike!“

Am letzten Tag unseres Seminars konnten alle Teilnehmenden noch einmal selbst aktiv werden und ihre Wünsche an die GdS äußern. Zusätzlich haben alle gemeinsam einen Forderungskatalog für anstehende Tarifverhandlungen aufgestellt. Und hier sind die Zeichen der Jugend klar erkennbar: Wir wollen Veränderungen!

 

Starke Gemeinschaft

Zeit für ein Resümee: Das Einsteigerseminar wie auch die Sitzung der Landesjugendleitungen bilden wieder einmal die Grundlage des Einsatzes der GdS-Jugend im Laufe der nächsten Monate, wenn nicht sogar der nächsten Jahre. Gleichzeitig haben wir uns zum wiederholten Male bewiesen, dass Gewerkschaft mehr ist als ein Streik. Wir sind Gemeinschaft. Wir denken um die Ecke. Wir sichern die Zukunft. Wir sind die GdS!

Wir danken allen Teilnehmenden aus tiefstem Herzen für ein erfolgreiches und wundervolles Einsteigerseminar!

Text: Bianca Zuther